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den Wald voll lauten Bäumen

2024
Volkspark Wuhlheide, Berlin
in Baumstümpfe gefrästes Alphabet
Buchstaben im Holzdruckverfahren auf Japanpapier gedruckt
je 49×49 cm

Seit annähernd 50 Jahren stirbt der Wald. Circa 80 bis 90 Prozent aller Buchen und Eichen in Deutschland sind geschädigt. Vor vielen Jahren erbte ich ein kleines Waldstück, 0,7 Hektar groß, von meinem Großvater. Als Kind hatte ich mit ihm und meinem Vater diesen Wald gepflanzt. In den sehr trockenen Jahren von 2018 bis 2020 starben rund 90 Prozent aller Nadelbäume, zu diesem Zeitpunkt rund 50 Jahre alt.

Ein hundertjähriger Laubbaum kann bis zu zwei Menschen mit Sauerstoff versorgen.
Dennoch werden Emissionen nicht ausreichend eingeschränkt, Bäume und Wälder für neue Straßen gefällt.

Im Rahmen des Künstlersymposiums Treptow-Köpenik, war für 5 Tage das Eichenwäldchen vor dem FEZ, Wuhlheide, der Arbeitsplatz von Stephan Kurr. In Baumstümpfe abgesägter Eichen fräste er das Alphabet. Mit den Kolleg*innen des Symposiums sprach er über die geplante Tangentiale Verbindung Ost, eine Straßentrasse die durch die Wuhlheide führen soll und die mit ihrem Bau erhebliche Rodungen der Eichenbestände verursachen würde.

Die Stümpfe wurden zur Schreibmaschine. In der Diskussion über Stephan Kurrs Anliegen entstand ein Satz der den Bäumen eine Stimme geben sollte: „den Wald voll lauten Bäumen“.
Von den bearbeiteten Baumstümpfen wurden Drucke abgenommen und in eine Reihe gehängt. Am Sonntag den 1.9.2024 hing der Satz zwischen zwei Bäumen des Wäldchens.

Die in die Eichenstümpfe eingefrästen Buchstaben, können weiterhin als Druckvorlagen benutzt werden, bis sie verwittert sind.

Natur, Kunst und Geschichte – waren die Themen des Symposiums Kunst im öffentlichen Raum in der Wuhlheide in Treptow-Köpenick. Die Künstler*innen Albrecht Fersch, Stephan Kurr, Barbara Müller, Christina Stark, Runhild Wirth waren zur Symposiums-Teilnahme ausgewählt. Eine Woche lang befassten sie sich mit dem Ort Wuhlheide und dessen Vergangenheit und Gegenwart. 
Das Programm ist eine Veranstaltung des Bezirks Treptow-Köpenick von Berlin, Fachbereich Kultur und Museum.

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